Reparatur von Elektromotoren: Worauf geachtet werden sollte
Elektrische Antriebe finden sich in vielen Bereichen. Hausgeräte, Werkzeuge, sogar in der Zahnbürste kann ein Motor verbaut sein. Streiken die nützlichen Helfer, sind oft kleine Ursachen das Problem. Da liegt es nahe, einen Selbstversuch zu unternehmen. Bei allen Eingriffen an elektrischen Geräten muss Arbeitssicherheit hergestellt werden. Das gilt in erster Linie für die Spannungsversorgung. Sie ist zu unterbrechen. Liegt die Betriebsspannung des Geräts über 48 Volt, sollte sich ein Fachmann des Problems annehmen. Ab dieser Grenze kann elektrischer Strom tödlich wirken. Bei der Reparatur von Elektromotoren muss zudem sichergestellt sein, dass sich bewegliche Teile nicht ungewollt in Gang setzen. Auch kleine Antriebe können in Verbindung mit Getrieben hohe Kräfte entwickeln.
Elektromotoren sind simpel aufgebaut: Ein Rotor sitzt auf einer Achse in einem Magnetfeld. Durch elektrischen Strom wird ein gegensätzliches Feld und damit eine Bewegung erzeugt. Trotz des unkomplizierten Prinzips ist eine Instandsetzung unter Hobbybedingungen oft nicht möglich. Angesichts der heutigen Wegwerfmentalität sind viele Gerätekomponenten Einwegartikel. Vor jedem Eingriff sollte geprüft werden, ob ein Kontaktfehler in den Anschlusskabeln der Grund für den Ausfall ist. Nach Ausschluss und nur wenn sich das Motorengehäuse mit einfachen Mitteln öffnen lässt, kann der nächste Schritt erfolgen. Handyfotos der Arbeitsvorgänge erleichtern den späteren Zusammenbau.
Bei der Reparatur von Elektromotoren ist eine Diagnose des Schadensereignisses wichtig. Während des Betriebs entsteht Wärme, die abgeführt werden muss. Blockiert der Motor, kann er überhitzen und Wicklungen der Kupferdrähte durchbrennen. Diese lassen sich zwar erneuern, die Kosten lohnen aber sich nur, wenn das Triebwerk nicht ersetzbar ist. Bei Antrieben mit hoher Laufleistung oder in unwirtlichen Umgebungen wie Staub und Feuchtigkeit können lediglich die Bürsten abgenutzt sein. Dieser Schaden ist der simpelste Fall und lässt sich meist einfach beheben.
Unter Bürsten verstehen sich kleine Stücke Kohle oder Grafit. Sie übertragen den elektrischen Strom vom Anschluss zum sich drehenden Rotor, auch Anker oder Läufer genannt. Dazu berühren sie auf der Achse angebrachte Kontakte. Aufgrund der entstehenden Reibung sind Bürsten Verschleißteile. Kaum ein Hersteller fertigt sie speziell für ein Produkt. Meistens finden Normteile Anwendung, die günstig nachbestellt werden können. Eventuell lässt sich die Seriennummer des Motors verfolgen. Andernfalls sind die Kleinteile auch über ihre Abmessungen zu identifizieren. Im besten Fall genügt es, sie einfach nur zu reinigen. Dafür eignen sich geringste Mengen fettlösender Mittel wie Kaltreiniger oder Isopropylalkohol. Diese verdampfen anschließend restlos. Aber Vorsicht: Die Chemikalien sind hochentzündlich und beim Motorbetrieb entstehen Funken!
Mit technischem Verständnis kann eine Reparatur von Elektromotoren in Heimarbeit also gelingen. Von Antrieben mit hohen Kräften und elektrischen Spannungen sollte zur eigenen Sicherheit Abstand genommen werden. Außerdem gilt es im Vorfeld zu eruieren, ob sich der Aufwand lohnt.